Klang und Kontemplation
Christine Ockenfels

Über mich





„Die längste Reise ist die Reise nach innen."

Dag Hammarskjöld

Kontemplativ, achtsam auf dem Weg zu sein und mit Klang zu leben und zu arbeiten war und ist für mich zutiefst heilsam, befreiend und entwicklungsfördernd. Entwicklung und Reifung erlebe ich als die große Herausforderung, die dem Leben überhaupt erst Sinn und Richtung gibt. Dazu inkarniert die Seele und wird Mensch, um Erfahrungen zu machen und sich zu entwickeln. Wenn ich mich entwickle, wird mehr und mehr mein eigentliches Wesen freigelegt, meine Wahrheit, die durch viele Einflüsse und Prägungen verschüttet wurde. Das ist Menschwerdung jenseits von Rollen und Masken ...
Als Kind hat mich die Realität der Endlichkeit unserer menschlichen Existenz auf dem Planeten Erde beunruhigt, während mich die Unendlichkeit des Universums faszinierte. Auf der Suche nach dem, was bleibt, gab es dann viele Irrungen und Umwege. Rückblickend erweisen sich all diese Wege als wichtige Momente und Phasen im Transformationsprozess des Lebens. Die sprirituelle Auseinandersetzung, die schon in meiner Kindheit durch die Wahrnehmung von Endlichkeit und Begrenzung begonnen hatte, führte mich in die Tiefe des unendlichen Seins, in die Weite und Freiheit. 
Das Einüben in eine kontemplative Haltung in der Ausrichtung auf den kosmischen Christus und das Bemühen um Achtsamkeit ist mir ein Weg zum erfüllten Leben geworden.
Die Erkenntnis, dass unsere Seele eine spirituelle Reifungsaufgabe hat, erfordert Entschlossenheit und Mut, sich auf den Weg zu machen. Diese "Reise nach innen" braucht Zeit, Raum, Geduld und wohlwollende Begleitung.
Zu meiner eigenen langen Reise, die spannend bleibt: siehe unten auf dieser Seite unter Spiritualität.
Es macht mir Freude, für Menschen da zu sein, die sich entschlossen haben der Sehnsucht nach innerem Wachsen und Reifen Raum zu geben und immer mehr der Mensch zu werden, der in ihrem Innersten angelegt ist. Die Wahrheit der eigenen Seele zu finden und wirklich zu leben, braucht Ermutigung und Herausforderung. In der Begegnung ist mir wichtig: Präsent sein, Raum geben, Wertschätzung, Mitgespür und das Einbringen meiner Erfahrung und Kompetenz. Wesentliche Elemente meines Engagements sind der Einsatz von Klang und achtsamer, heilsamer Berührung auf der Grundlage der Kontemplation.

Mein Weg
Christine Ockenfels, *1959
verheiratet seit 1997, ein Sohn

Ausbildung / Tätigkeit / Engagement

  • 8-teilige Fortbildung | Achtsame Berührung - Palliatives Handauflegen für haupt- und ehrenamtlich Mitarbeitende in der Hospiz-/Palliativbegleitung, -versorgung, Seelsorge und Trauerbegleitung bei  Open Hands - Schule des Handauflegens (2022-2023)
  • Qualifizierung zur Trauerbegleitung im Ehrenamt nach den Richtlinien des Bundesverbandes Trauerbegleitung e.V (2018)
    Seitdem bis 09/2022 Begleitung trauernder Menschen im Auftrag des Hospizdienstes am Vinzenz Pallotti Hospital Bensberg
  • Weiterbildung "Trauer braucht Wärme - Klang in der Trauerbegleitung" im Peter Hess®-Institut (2019)
  • Ausbildung zur Peter Hess®-Klangmassagepraktikerin im Peter Hess®-Institut (2014 - 2016)
  • Ausbildung zur Anleitung Christlicher Kontemplation im Geistlichen Zentrum der Erzdiözese Freiburg in St. Peter auf dem Schwarzwald (2013 - 2015) Seitdem Kontemplationsbegleiterin
  • Grundkurs für die ehrenamtliche Mitarbeit in der hospizlichen Begleitung (2009 - 2010)
    Seitdem bis 09/2022 ambulante Begleitung schwerstkranker und sterbender Menschen im Auftrag des Hospizdienstes am Vinzenz Pallotti Hospital Bensberg
  • Fortbildungen in den Bereichen (1994 - 2013)
    Gesprächsführung │ Systemische Beratung │ Transaktionsanalyse │ Konzentrative Bewegungstherapie │ Gewaltfreie und wertschätzende Kommunikation │ Biografiearbeit in der Sterbebegleitung │ Einfühlende und wertschätzende Begleitung von Menschen mit einer hirnorganischen Erkrankung
  • Studium der Heilpädagogik an der Kath. Fachhochschule Köln mit Abschluss Diplom-Heilpädagogin (1992 - 1996)
    Staatliche Anerkennung nach einem Berufsjahr in einer Ehe-, Familien- und Lebensberatungsstelle (1996 - 1997)
  • Ausbildung und Leben in einer Ordensgemeinschaft │ Tätigkeiten in Verwaltung und Erziehung (1982 - 1991)
  • Ausbildung zur Sozialversicherungsfachangestellten │ Tätigkeit bei einer Krankenversicherung (1976 - 1981)

Spiritualität
Aus dem Herzen spricht mir heute der indische Philosoph Jiddu Krishnamurti, der sagt: "Ich behaupte, dass die Wahrheit ein pfadloses Land ist, und Sie können sich ihr auf keinem Pfad nähern, durch keine Religion, keine Sekte. Ein Glaube ist eine rein individuelle Angelegenheit, und Sie können und dürfen ihn nicht organisieren. Wenn Sie es tun, dann stirbt er, erstarrt er; er wird zur Konfession, zu einer Sekte, einer Religion, die anderen aufgenötigt wird. Sobald Sie einem Menschen folgen, hören Sie auf, der Wahrheit zu folgen."
Um zu dieser Erkenntnis zu kommen, brauchte es einen langen Weg, für den ich dankbar bin, ohne den diese Erkenntnis vielleicht nie zu mir gekommen wäre.
Anfang der 1980er Jahre lernte ich die ignatianische Weise kennen, dem eigenen Leben im Alltag eine spirituelle Ausrichtung zu geben. Diese Weise geht zurück auf Ignatius von Loyola und wird heute vielfach unter dem Begriff "Ignatianische Spiritualität" gehandelt. Aufgrund seiner eigenen Erfahrungen vermittelte Ignatius einen Weg und bot den Menschen Hilfsmittel und Übungen an, die helfen können, zu einem spirituell erfüllten und christlich engagierten Leben zu finden.
Ein Grundwort des ignatianischen Weges vermittelt gut, was mich dann mehr und mehr geleitet und geprägt hat:
"Wahre dir in allen Dingen die Freiheit des Geistes. Schiele in nichts auf Menschenrücksicht, sondern halte deinen Geist innerlich so frei, dass du auch stets das Gegenteil tun könntest. Lass dich von keinem Hindernis abhalten, diese Geistesfreiheit zu hüten. Sie gib niemals auf."
Mit wachsender Freiheit in diesem Sinn wuchs in mir auch die kontemplative Ausrichtung. Seit 2008 bin ich entschieden auf dem kontemplativen Weg. Als besonders wegweisend habe ich die Ausbildungszeit zur Anleitung Christlicher Kontemplation erlebt, den damit verbundenen intensiven Übungsweg, der das ostkirchliche Herzensgebet mit westkirchlichen Traditionen kontemplativen Betens und neueren Formen der Achtsamkeitsschulung verbindet. Nachdem ich diesen Weg lange Zeit gegangen bin, erkannte ich, dass die Methode als solche "nur" der Hinweg ist zur Öffnung und Weitung des eigenen Herzraums, dem Zentrum der bedingungslosen Liebe. Um wahrzunehmen, dass es diesen Herzraum in uns gibt und welche zentrale Rolle er in unserem Leben spielt, können die methodischen Schritte des Herzensgebets eine Hilfe sein, eine mögliche Hilfe neben vielen anderen Möglichkeiten. Die Kunst des des spirituellen Lebens besteht für mich darin, den ureigenen Weg zu gehen und das an Methoden und Anregungen zu nutzen, was jetzt jeweils am besten zu tieferer Erkenntnis der eigenen Wahrheit und so zur vollkommenden Freiheit und Hingabe an den Fluss des Lebens führt.
Ein Satz über Dag Hammarskjöld bringt dies für mich sehr treffend auf den Punkt: "Er kennt die Spuren der Mystik und gewährt ihnen, wie in einem alten Klostergarten zu wachsen, sich zu entwickeln und ihre Wirkung zu entfalten, ohne der Verlockung einer Systembildung zu verfallen." (Oliver Kohler in: Dag Hammarskjöld - Die längste Reise ist die Reise nach innen, Adeo-Verlag 2015)
Alle sogenannten Systembildungen laufen Gefahr, früher oder später in eine Engführung oder womöglich in eine Erstarrung zu geraten. Dies gilt selbstverständlich auch für die Institutionen Kirche und alle dazu gehörenden geistlichen Gemeinschaften. Solche Gemeinschaften waren mir lange Zeit spirituelle Heimat und haben meinen Weg im guten Sinn maßgeblich geprägt und inspiriert. Dafür bin ich sehr dankbar.
Am Ende erlebte ich dort eine spirituelle Engführung, die mich weder Freiheit noch Weite atmen ließ.
Heute weiß ich mich verbunden in einer offenen, freien Weggemeinschaft mit vielen Menschen auf der ganzen Welt, die eine kontemplative, achtsame Lebensweise zu verwirklichen suchen.
Meine tiefste Erfahrung und Erkenntnis: Authentische Spiritualität ist frei von ideologischem, dogmatischem oder besserwissendem Denken und Sprechen. Sie weiß um den tragenden Grund allen Seins. Daraus lebt sie und wirkt sie. Darum müht sie sich jeden Tag neu.