Über mich
„Die längste Reise ist die Reise nach innen."
Dag Hammarskjöld
Im Verlauf meiner persönlichen Entwicklung wurde für mich immer notwendender, mich von Trends, Methoden und Lehren unabhängig zu machen bzw. zu hinterfragen, inwieweit sie wirklich hilfreich sind, zufrieden und erfüllt leben zu können. So kann ich mich durchaus manchmal wiederfinden im Trend, wenn es zu mir und meinem Weg passt.
Kontemplativ, achtsam auf dem Weg zu sein und mit Klang zu leben und zu arbeiten war und ist für mich zutiefst heilsam, befreiend und entwicklungsfördernd. Entwicklung und Reifung erlebe ich als die große Herausforderung, die dem Leben überhaupt erst Sinn und Richtung gibt - Richtung im Sinn von Wandlung - Wandlung im Sinn von Menschwerdung - Menschwerdung jenseits von Rollen und Masken ...
Als Kind hat mich die Realität der Endlichkeit unserer menschlichen Existenz auf dem Planeten Erde beunruhigt, während mich die Unendlichkeit des Universums faszinierte. Auf der Suche nach dem, was bleibt, gab es dann viele Irrungen und Umwege. Rückblickend erweisen sich all diese Wege als wichtige Momente und Phasen im Transformationsprozess des Lebens. Die sprirituelle Auseinandersetzung, die schon in meiner Kindheit durch die Wahrnehmung von Endlichkeit und Begrenzung begonnen hatte, führte mich in die Tiefe des unendlichen Seins, in die Weite und Freiheit. Das Einüben in eine kontemplative Haltung in der Ausrichtung auf den kosmischen Christus und das Bemühen um Achtsamkeit ist mir der Weg zum erfüllten Leben geworden.
Die Erkenntnis, dass unsere Seele eine spirituelle Reifungsaufgabe hat, erfordert Entschlossenheit und Mut, sich auf den Weg zu machen. Diese "Reise nach innen" braucht Zeit, Raum, Geduld und wohlwollende Begleitung.
Es macht mir Freude, Menschen zu begleiten, die sich entschlossen haben der Sehnsucht nach innerem Wachsen und Reifen Raum zu geben und immer mehr der Mensch zu werden, der in ihrem Innersten angelegt ist. Die Wahrheit der eigenen Seele zu finden und wirklich zu leben, braucht Ermutigung und Herausforderung. In der Begleitung ist mir wichtig: präsent sein, Raum geben, wertschätzen, mitfühlen und das Einbringen meiner Erfahrung und Kompetenz. Wesentliche Elemente meiner Begleitung sind der Einsatz von Klang und achtsamer Berührung in der Tradition der Open Hands Schule.
Mein Weg
Christine Ockenfels, *1959
verheiratet seit 1997, ein Sohn
Ausbildung / Tätigkeit / Engagement
- Ab November 2023 Ausbildung in Feeltone Klangmassage & Klangtherapie
- 8-teilige Fortbildung | Achtsame Berührung - Palliatives Handauflegen für haupt- und ehrenamtlich Mitarbeitende in der Hospiz-/Palliativbegleitung, -versorgung, Seelsorge und Trauerbegleitung bei Open Hands - Schule des Handauflegens (2022-2023)
- Befähigungskurs zur Trauerbegleitung im Ehrenamt nach den Richtlinien des Bundesverbandes Trauerbegleitung e.V (2018)
Seitdem bis 09/2022 Begleitung trauernder Menschen im Auftrag des Hospizdienstes am Vinzenz Pallotti Hospital Bensberg - Ausbildung zur Peter Hess®-Klangmassagepraktikerin im Peter Hess®-Institut (2014 - 2016)
- Ausbildung zur Anleitung Christlicher Kontemplation im Geistlichen Zentrum der Erzdiözese Freiburg in St. Peter auf dem Schwarzwald (2013 - 2015) Seitdem Kontemplationsbegleiterin
- Grundkurs für die ehrenamtliche Mitarbeit in der hospizlichen Begleitung (2009 - 2010)
Seitdem bis 09/2022 ambulante Begleitung schwerstkranker und sterbender Menschen im Auftrag des Hospizdienstes am Vinzenz Pallotti Hospital Bensberg - Fortbildungen in den Bereichen (1994 - 2013)
Gesprächsführung │ Systemische Beratung │ Transaktionsanalyse │ Konzentrative Bewegungstherapie │ Gewaltfreie und wertschätzende Kommunikation │ Biografiearbeit in der Sterbebegleitung │ Einfühlende und wertschätzende Begleitung von Menschen mit einer hirnorganischen Erkrankung - Studium der Heilpädagogik an der Kath. Fachhochschule Köln mit Abschluss Diplom-Heilpädagogin (1992 - 1996)
Staatliche Anerkennung nach einem Berufsjahr in einer Ehe-, Familien- und Lebensberatungsstelle (1996 - 1997) - Ausbildung und Leben in einer Ordensgemeinschaft │ Tätigkeiten in Verwaltung und Erziehung (1982 - 1991)
- Ausbildung zur Sozialversicherungsfachangestellten │ Tätigkeit bei einer Krankenversicherung (1976 - 1981)
Spiritualität
Anfang der 1980er Jahre lernte ich die ignatianische Weise kennen, dem eigenen Leben im Alltag eine spirituelle Ausrichtung zu geben. Diese Weise geht zurück auf Ignatius von Loyola und wird heute vielfach unter dem Begriff "Ignatianische Spiritualität" gehandelt. Ignatius aber lag es fern, eine solche Spiritualität zu gründen. Aufgrund seiner eigenen Erfahrungen vermittelte er einen Weg und bot den Menschen Hilfsmittel und Übungen an, die helfen können, zu einem spirituell erfüllten und christlich engagierten Leben zu finden.
Ein Grundwort des ignatianischen Weges vermittelt gut, was mich im Lauf der Zeit zunehmend geleitet und geprägt hat:
"Wahre dir in allen Dingen die Freiheit des Geistes. Schiele in nichts auf Menschenrücksicht, sondern halte deinen Geist innerlich so frei, dass du auch stets das Gegenteil tun könntest. Lass dich von keinem Hindernis abhalten, diese Geistesfreiheit zu hüten. Sie gib niemals auf." (Ignatius von Loyola, Geistliche Briefe) Diese Freiheit des Geistes wird ignatianisch Indifferenz genannt. Dies ist das, was wir in unserer Zeit die Freiheit vom Ego nennen, die durch Bewusstheit erreicht werden kann, durch Loslassen der Illussion, die wir von uns selbst haben. Es ist die Hingabe an das, was ist, an die Liebe - eine lebenslange Aufgabe.
Mit wachsender Freiheit in diesem Sinn wuchs in mir auch die kontemplative Ausrichtung. Seit 2008 bin ich entschieden auf dem christlichen kontemplativen Weg. Als besonders wegweisend habe ich die Ausbildungszeit zur Anleitung Christlicher Kontemplation erlebt, den damit verbundenen intensiven Übungsweg, der das ostkirchliche Herzensgebet mit westkirchlichen Traditionen kontemplativen Betens und neueren Formen der Achtsamkeitsschulung verbindet. Am Ende stand meine Erfahrung, die ich so benennen möchte:
Die Kunst des spirituellen Lebens besteht darin, den ureigenen Weg zu gehen und das an Methoden und Anregungen zu nutzen, was jetzt jeweils am besten zu tieferer Selbsterkenntnis und Selbstannahme hilft.
Ein Satz über Dag Hammarskjöld bringt dies für mich sehr treffend auf den Punkt: "Er kennt die Spuren der Mystik und gewährt ihnen, wie in einem alten Klostergarten zu wachsen, sich zu entwickeln und ihre Wirkung zu entfalten, ohne der Verlockung einer esoterischen Systembildung zu verfallen." (Oliver Kohler in: Dag Hammarskjöld - Die längste Reise ist die Reise nach innen, Adeo-Verlag 2015)
Alle sogenannten Systembildungen laufen Gefahr, früher oder später in eine Engführung oder womöglich in eine Erstarrung zu geraten. Dies gilt selbstverständlich auch für die Institutionen Kirche und alle dazu gehörenden geistlichen Gemeinschaften. Solche Gemeinschaften waren mir lange Zeit spirituelle Heimat und haben meinen Weg im guten Sinn maßgeblich geprägt und inspiriert. Freiheit und Weite atmen und meiner Berufung bzw. Bestimmung folgen und ihr Raum geben konnte ich dort nicht.
Heute weiß ich mich verbunden in einer offenen, freien Weggemeinschaft mit vielen Menschen auf der ganzen Welt, die eine kontemplative Ausrichtung und Lebensweise zu verwirklichen suchen, innerhalb und außerhalb errichteter Kirchen.